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Nytt Land: Ritual: Blood of the West (Review)
Artist: | Nytt Land |
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Album: | Ritual: Blood of the West |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Dark Folk |
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Label: | Napalm / SPV | |
Spieldauer: | 17:26 | |
Erschienen: | 18.11.2022 | |
Website: | [Link] |
Pfiffiger Einfall: NYTT LAND tragen ihr "Erfolgsrezept" in einen anderen kulturellen und ästhetischen Kontext, ohne ihren ursprünglichen Stil aufzugeben oder auch nur in Zweifel zu ziehen. "Blood of the West" bettet den angestammten Folk-Sound des Duos, der unüberhörbar aus seiner russischen (sibirischen) Heimat stammt und sich im Original durch ein finsteres Ambiente mit einlullender rhythmischer Komponente auszeichnet, sozusagen in den trockenen Boden nordamerikanischer Steppen.
In ´Dark Country´, dem Opener dieser gelungen experimentellen EP, bringen NYTT LAND den Kontrast sofort auf den Punkt, denn die vertraute ritualhafte Anmutung ihrer sonstigen Musik bleibt einschließlich des Oberton- und melodischen Gesangs im Wechsel erhalten, während vor dem geistigen Auge warm braune Wüsten statt frostig blau vereister Ebenen vorbeiziehen.
Die Instrumentierung passt dazu, denn auf "Blood of the West" sind akustische Saiteninstrumente (auch das Banjo) maßgebliche Gestaltungsmittel, derweil hypnotische Rhythmen - erzeugt durch ein entsprechendes Spiel auf der Wandergitarre - oft und gern als verbindendes Element zum eigentlichen Stil von Sängerin Natasha und Multi-Instrumentalist Anatoly eingesetzt werden.
Das tänzerisch treibende ´The Blues of Ragnarok´ beruht tatsächlich auf einem für den Blues typischen Shuffle-Groove und Aufbau, was die Akkordstruktur betrifft, gestaltet sich aber trotzdem noch einigermaßen verspielt. ´Dead Man’s Ballad´ ist wiederum wirklich eine melancholische Ballade mit sehnsuchtsvollen VVocals seitens Natasha, die hier gewissermaßen eine osteuropäische Dolly Parton oder vielleicht mehr noch Emmylou Harris abgibt - und zwar auf absolut überzeugende Weise.
FAZIT: Auf "Blood of the West" gelingt NYTT LAND ein beispielloser Crossover. In den teils lautmalerisch gesungenen Stücken ohne aufwändig arrangierte Percussion-Passagen wie normalerweise wird die Songwriting-Substanz des Duos deutlich, während die bloße Verschmelzung sibirischer Folklore mit Country-Anwandlungen nicht etwa affig grell anmutet, sondern eine wunderbare Ost-West-Annäherung in Aussicht stellt. Sollte man gehört haben!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Dark Country. Ritual
- 2. The Blues of Ragnarok
- 3. Dead Man’s Ballad
- 4. Song of U-Gra
- 5. Blood of the West
- Gesang - Natasha “Baba Yaga” Pakhalenko, Anatoly “Shaman” Pakhalenko
- Schlagzeug - Anatoly “Shaman” Pakhalenko
- Sonstige - Anatoly “Shaman” Pakhalenko
- Ritual (2021) - 11/15 Punkten
- Ritual: Blood of the West (2022) - 12/15 Punkten
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